Dietmar Schlau Heilpraktiker für Psychotherapie • Villingen
Psychotherapie in guter Atmosphäre
Bild: Josef Türk Jun.
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Therapiemethode: Psychoanalyse

Psychoanalyse
Eine Couch und ein alter Therapeut im Sessel - das ist ein Klischee.


Psychoanalyse

Begründer der Psychoanalyse ist der berühmte Arzt Sigmund Freud aus Wien. Als Erster erforschte und beschrieb er Ende des 19. Jahrhunderts systematisch die Funktionsweise des seelischen Apparates. Nach Vorstellung der Psychoanalytiker sind angeborene Triebe (Sexualtrieb, Überlebenstrieb und Aggression) der Motor für psychisches Geschehen. Triebe streben nach unmittelbarer Befriedigung, doch die Anforderungen der Realität hindern die Triebe an ihrer Entfaltung. Dieser Widerspruch ist die Grundlage für Konflikte.


Grundannahmen und Denkweise

  • Triebe sind eine maßgeblich treibende Kraft der menschlichen Psyche.
  • Der Reifungsprozess eines Menschen verläuft in Phasen (= psycho­sexuelle Entwicklungs­phasen).
  • Die ersten 6 Lebensjahre des Menschen prägen seine Persönlichkeit.
  • Neurotische Störungen entstehen durch innere Konflikte.
  • Diese inneren Konflikte sind normalerweise unbewusst (da bestimmte Abwehr­mechanismen dafür sorgen, dass die Konflikte "nicht gespürt" werden müssen.)
  • Wird ein (zunächst unbewusster) innerer Konflikt bewusst, so verschwindet das Symptom. (Dies ist der therapeutische Ansatz der Psychoanalyse - unbewusste Konflikte aufdecken und bewusst machen)

Das Unbewusste

Ein großer Teil des psychischen Geschehens bleibt unbewusst. Ein wichtiger Grund dafür ist: Einige der psychischen Vorgänge sind mit Schmerzen gekoppelt, doch der seelische Apparat hat die Tendenz unangenehme Empfindungen zu vermeiden.

Das Unbewusste zeigt sich u.a. in "Fehlleistungen" (z.B. den berühmten Freud'schen Versprechern) und in Träumen. Es war eine der großen Leistungen Freuds, etwas zu entdecken, das dem Bewusstsein nicht zugänglich ist - eben das Unbewusste.


Strukturmodell (ES      ICH      ÜBER-ICH)

Eine weitere großartige Leistung Freuds war es, in dem diffusen und ungreif­baren Ge­schehen der Seele eine Struktur zu erkennen. Nach Freuds Meinung existieren 3 Komplexe im seelischen Apparat: Das ES, das ICH und das ÜBER-ICH.

Im ES sind die Triebe angesiedelt, sie streben nach unmittelbarer Befriedigung. Der Gegen­spieler ist das ÜBER-ICH, dort befinden sich die gesellschaftlichen Normen, die Ge- und Verbote. Das ÜBER-ICH hindert das ES an der sofortigen Triebbefriedigung. (Beispiel: Das ES möchte diese leckere Sahnetorte essen, und zwar sofort und am besten 2 große Stücke! Das ÜBER-ICH aber verbietet es, denn es mahnt, dass Sahnetorte dick macht, zu viel Zucker ungesund ist, und überhaupt ...)

Die dritte Instanz – das ICH – wirkt als Vermittler zwischen den beiden anderen. Es hat die Aufgabe, die Triebe und inneren Konflikte wahrzunehmen, und sowohl den Trieben als auch den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Das ICH ist die Instanz, die mittels der Ratio Entscheidungen fällt. Das ICH ist bei Konflikten zwischen ES und ÜBER-ICH der Bestimmer.


Therapieansatz

Zentrales Element einer seelischen Störung ist der Konflikt. Ein Konflikt entsteht aus einem Spannungsverhältnis zwischen den Anteilen des seelischen Apparates – klassischer Weise zwischen ES und ÜBER-ICH, also den Triebwünschen und den moralischen Ansprüchen der sozialen Umwelt. Gelingt es den seelischen Mechanismen nicht, einen ausreichenden Kompromiss herzustellen (da das vermittelnde ICH nicht ausgereiften ist), so kann sich ein neurotisches Symptom herausbilden. Um den Menschen vor seelischen Schmerzen zu schonen, drängt die Psyche den Konflikt ins Unbewusste ab. Der Konflikt wird somit nicht wahr­genommen. Was aber wahrgenommen wird, ist die Auswirkung des Konfliktes – eben der Leidensdruck durch die seelische Störung.

Die Idee zur Heilung ist nun Folgende: Gelingt es, den unbewussten Konflikt ins Be­wusst­sein zu bringen, so kann die Persönlichkeit nachreifen, und den Widerspruch zwischen Trieben und Anforderungen mit einem angemessenen Kompromiss lösen. Damit ver­schwindet auch das Symptom.

Der Nachteil dieser Methode ist, dass der Patient die leidvolle Situation aufdecken muss. Er muss demnach z.B. ein in der Kindheit erlebtes Trauma erneut durchleben. Dies ist schmerz­voll und meist langwierig, 50 und mehr Therapiestunden (bei 2-3 Sitzungen pro Woche) sind die Regel.

Auch aus Kostengründen wird diese Klassische Psychoanalyse heute durch die tief­en­psy­cho­logisch orientierte Psychotherapie ersetzt. Bei Ihr liegt das Augenmerk mehr auf dem Alltagsleben (und nicht wie bei der klassischen Psychoanalyse auf der Kindheit und der persönlichen Entwicklungsgeschichte).


Menschenbild

Die Psychoanalyse zeichnet ein eher düsteres, passives Menschenbild. Nach ihrer Meinung hat der Mensch kaum die Möglichkeit der Selbstbestimmung - er ist seinen Trieben aus­gelief­ert. Innere Strukturen, Kindheit und Gesellschaft bestimmen sein Handeln und Fühlen, wobei vieles im Unbewussten abläuft, und somit seiner Kontrolle entzogen ist. An seiner eigenen Entwicklung kann der Mensch selbst kaum mitgestalten.


Indikationen

  • Die klassische Psychoanalyse wird heute weniger praktiziert – Anwendung findet die tiefen­psychologisch orientierte Psychotherapie. Sie kann helfen bei affektiven Stör­ung­en wie z.B. Depression.
  • In der Akutphase (besonders bei Suizidalität) ist sie jedoch kontraindiziert, da sie auf­deckend arbeitet und somit die Regression fördert. (Regression = Zurückfallen in eine früh­ere, unreifere Entwicklungsstufe).
  • Bei Schizophrenie kommt eine angepasste Form der Psychoanalyse zur Anwendung, die supportive Psychotherapie. Hierbei wird der Patient unterstützt und motiviert, wieder am Leben teilzunehmen.
  • Bei Angststörungen kann durch eine tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie das ICH gestärkt werden.
  • Tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie wird auch angewendet bei Per­sön­lich­keits­störungen.

Kostenübernahme

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Psychoanalyse-Therapie.


© 2013 Dietmar Schlau




Ich selbst biete die Psychoanalyse-Therapie nicht an. Gerne beantworte aber Ihre Fragen zu dieser Therapieform, oder zu anderen Themen.
Dietmar Schlau  •  Heilpraktiker für Psychotherapie Villingen •  Telefon 0163 2848121
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